Womit wir denken, dass wir denken
Es ist eines der letzten großen Rätsel der Menschheit: das Gehirn. Im ständigen Dialog mit unserer Umgebung sind wir auf seine Hilfe angewiesen. Es sichert unser Überleben, indem es die Unmengen an Informationen, welche die Sinnesorgane senden, in Sekundenschnelle verarbeitet und koordiniert.
Das Gehirn ist das komplizierteste System, das wir kennen.
Es ist in ständiger Bewegung: Unser Gehirn bietet ein flexibles, integriertes System aus zusammenhängenden Arealen, wo gleichzeitig visuelle, auditorische oder rhetorische Teilergebnisse verarbeitet werden. In einem aktiven Prozess der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen sowie in enger Kooperation mit dem Gedächtnis entsteht eine rasante Abfolge ständiger Rückkoppelungen, Konstruktions- und Interpretationsversuche. Das wunderbare Resultat sind unsere Modelle von der Welt, die darauf basierenden Reaktionen und Gedanken. Hochkomplex und nicht linear, mit Eigenschaften, die denen von chaotischen Systemen ähneln – das menschliche Gehirn lässt immer noch viele Fragen offen. Wie stellen wir uns Erinnerung vor? Wie können Störungen behandelt werden, wenn sie nicht in einer bestimmten Region geortet sind? Welche Krankheiten kann man wie heilen? Und was ist Geist?
1,4 kg Gewicht, 1,5 l Volumen, 100 Milliarden Nervenzellen, 4 Billionen Fasern, 150.000 km Netzwerklänge, Faserdurchmesser von 1 Tausendstel Millimeter, 1 Milliarde Kontaktstellen pro Kubikmillimeter, Leitungsgeschwindigkeit von bis zu 360km/h, 1000 analoge Rechenoperationen pro Sekunde, Verbrauch von weniger als 100 Watt, Elementarschalter von 10 Millionstel Millimeter Größe, Spannungspulse von 1 Tausendstel Sekunde Dauer, Stromstärken beim Elementarschalter von 1 Billionstel A.
Besuch von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Tübinger Hertie-Zentrum für Neurologie
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Weltweit höchstdotierter Wissenschaftspreis für Tübinger Parkinson-Forscher
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